Erzählcafé zum Thema „Die Digitalisierung in Gütersloh“ | Video
Über Lochkarten, Disketten und Bildschirmtext
Erzählcafé zur Digitalisierung in Gütersloh in der Innovationsmanufaktur
Zum Thema „Die Digitalisierung in Gütersloh“ lud am vergangenen Mittwoch der Fachbereich Kultur interessierte Bürgerinnen und Bürger in die Innovationsmanufaktur zum dritten Erzählcafé des Jahres ein. Moderiert von Dr. Malte Thießen, dem Leiter des LWL-Instituts für Regionalgeschichte in Münster und Autor für das Thema Digitalisierung für den Jubiläumsband zur Fortschreibung der Stadtgeschichte, wurden nicht nur persönliche Erinnerungen an die Anfänge des World Wide Web geteilt, sondern sich auch der Frage gewidmet, inwiefern die Entwicklungen in Gütersloh anders waren.
Von den Anfängen der Digitalisierung erzählte Horst-Dieter Santjer, der seit 1968 bei der damaligen EDV der Stadt angestellt war. Damals noch als kurzfristiges Projekt angelegt, erlernte er erste Programmiersprachen wie Cobol und arbeitete in der Stadtverwaltung mit Lochkarten, als Server noch mehrere Quadratmeter einnahmen – für wenige Kilobytes.
Auch Wolfgang Hein als Mitorganisator eines der ersten Internetcafés in Gütersloh und Gründungsmitglied des IT-Vereins GATE war schon früh mit der digitalen Welt in Kontakt. Gemeinsam mit Sandra Causemann, Referentin für den Digitalen Wandel bei der Stadt Gütersloh und Carsten Schlepphorst, Beigeordneter für die Digitalisierung und zuständig für den Digitalen Aufbruch und das Smart City Projekt, wurden nicht nur die Anfänge, sondern auch der Status Quo der elektronischen Datenverarbeitung besprochen. Gemeinsam diskutierten die Podiumsteilnehmenden und das Publikum über altbekannte Ängste, Chancen und die Vorteile der Digitalisierung. Über mobiles Arbeiten, verbesserte Servicefreundlichkeit und das Bürgerportal, aber auch Schwierigkeiten bei der Realisierung berichtete der Beigeordnete Carsten Schlepphorst. „Alles eine Frage der Kommunikation“, meint Wolfgang Hein.
Auf die Frage hin, was besonders Gütersloh auszeichnet, waren sich die Teilnehmenden einig: Gütersloh war und ist ein digitaler Standort. Auch der Ort des Erzählcafés war digitalgeschichtsträchtig, denn nicht nur die Scanfabrik, sondern besonders die RegioIT befinden sich in direkter Nachbarschaft der Innovationsmanufaktur. Das Fazit von Moderator Dr. Malte Thießen: „Digitalität hat eine spannende Geschichte, es ist eine Geschichte des gesellschaftlichen Wandels“.
Für diejenigen, die das Erzählcafé verpasst haben, wird in den nächsten Tagen die videoaufgezeichnete Veranstaltung online abrufbar sein. Das nächste Erzählcafé findet dann am 4. Dezember zum Thema „Die Briten in Gütersloh“ statt. Aktuelle Informationen sowie der Link zu diesem und vergangenen Erzählcafés finden Interessierte im Kulturportal unter kulturportal-guetersloh.de.