Große Resonanz beim Workshop zur Neuausrichtung der Weberei

Viele Ideen und Impulse werden angeregt diskutiert

Die Zukunft der Weberei bewegt Gütersloh – und das wurde beim Workshop zur Neuausrichtung des soziokulturellen Zentrums sehr deutlich. Mehr als 100 engagierte Bürgerinnen und Bürger versammelten sich im kleinen Saal der Stadthalle Gütersloh, um ihre Ideen und Visionen aktiv in den Gestaltungsprozess einzubringen. Die Veranstaltung war geprägt von Neugier, Tatendrang und einem inspirierenden Austausch unterschiedlichster Perspektiven.

Mit viel Gespür führte Moderatorin Julia Ures in das Thema ein und unterstrich die Bedeutung eines respektvollen Miteinanders. Auch Bürgermeister Matthias Trepper rief die Teilnehmenden in seiner Eröffnungsrede dazu auf, die einzigartige Chance der Mitgestaltung zu ergreifen: „Die Weberei gehört allen Gütersloherinnen und Güterslohern!“ Mit dieser klaren Botschaft bekräftigte er die Vision eines modernen, offenen und nachhaltigen Kulturzentrums, das durch Partizipation, kulturelle Vielfalt und innovative Konzepte lebt.

Einen besonderen Impuls lieferte Christiane Busmann, die ehemalige Leiterin des soziokulturellen Zentrums „Schuhfabrik Ahlen“. Mit ihrer langjährigen Erfahrung bot sie wertvolle Einblicke in die Entwicklung eines lebendigen Kulturhauses und inspirierte mit praxisnahen Anregungen für die künftige Ausrichtung der Weberei.

Anschließend wurde in drei intensiven Workshops mit viel Herzblut diskutiert und konzipiert. Besonders gefragt war der Workshop „Programm“ unter der Leitung von Dr. Mariella Gronenthal, stellvertretende Leiterin der Volkshochschule Gütersloh. Doch auch die Gruppen „Finanzen und Trägerschaft“ sowie „Teilhabe und Integration“ fanden großen Zuspruch. Die gesammelten Ideen wurden abschließend im Plenum vorgestellt und lebhaft diskutiert.

Zum Ausklang des Abends bot ein informeller Austausch bei kleinen Snacks die Gelegenheit, die Gespräche in entspannter Atmosphäre fortzuführen. Die Ergebnisse des Workshops werden in Kürze auf der Webseite des Fachbereichs Kultur veröffentlicht und in die Arbeit des zuständigen Arbeitskreises sowie des Ausschusses für Kultur und Weiterbildung einfließen.

Die Veranstaltung wurde von den Teilnehmenden als voller Erfolg wahrgenommen. Mit vielen neuen Impulsen und dem Wunsch, sich weiterhin aktiv einzubringen, richten sich nun alle Blicke gespannt auf die nächsten Schritte zur Neuausrichtung der Weberei.

Die Ergebnisse der einzelnen Workshops wurden im Plenum vorgestellt. Foto: Stadt Gütersloh

Ergebnisse aus den Workshops

Workshop „Programm“

Es bestand im Workshop allgemein der Wunsch mehr soziokulturelle Formate anzubieten und eine bessere Einbeziehung von Vereinen und freien Trägern zu ermöglichen. Gewünscht wurde allgemein, dass das neue soziokulturelle Zentrum Vielfältig ist mit langen Öffnungszeiten, damit die verschiedensten Menschen diesen Ort annehmen und sich verwirklichen können.

Folgende mögliche Themen wurden für das neue soziokulturelle Zentrum aufgeführt:

  • Medienerziehung
  • Treffen von Jung und Alt
  • Nationale/internationale Kochkurse
  • Politische Bildung (z. B. Demoktratieverständnis)
  • Soziale Rechte (Bildung und Beratung)
  • Seniorentreff (speziell am Vormittag)
  • Offene und Kreative Angebote für Kinder und Jugendliche
  • Inklusion
  • Übungsräume für Musiker*innen
  • Musizieren analog und digital
  • Party und Tanzveranstaltungen
  • Ein allen offenstehendes Haus, in dem Formate stattfinden die sonst nicht in der Stadt zu finden sind
  • Multifunktionaler Ort (3. Ort)
  • Möglichkeiten für Vereinstreffen und andere Gruppen

Es wurden verschiedenste Formate aufgeführt, die zukünftig in der „Weberei“ stattfinden könnten:

  • Party- und Discoformate (z. B. U 20 oder 50+) mit möglichst vielen unterschiedlichen Musikrichtungen und Auftrittsmöglichkeiten für Nachwuchs DJs
  • Clubbing
  • Live Konzerte (alle Musikrichtungen)
  • Quizabende
  • Workshops (z. B. zur Veranstaltungstechnik)
  • Kurse (z. B. Thema „Lernen“ oder Tanzkurse)
  • Bildende Kunst / Ausstellungen
  • Contests (Band / Kunst / Comedy)
  • Theater
  • Comedy
  • Video/Festival
  • Sportevents (z. B. Skaten)
  • Lesungen / Buchbesprechungen
  • Offene Bühne (Slams)
  • Bühne für Alle nutzbar

Weiterhin wurden noch mögliche Akteure aufgeführt, die im soziokulturellen Zentrum Veranstaltungen / Projekte organisieren könnten und/oder Räumlichkeiten benötigen:

  • NRO (Neues Rock-Oper-Ensemble)
  • Crossnight
  • Theateratelier (Ensemble der Weberei)
  • Bürgerbühne
  • Fairleben
  • Cable Street Beat
  • Re:Member
  • Vereine (z. B. Schachverein)
  • Kooperationen mit dem Wapelbad (z. B. Friedas Tanztee)
  • Jugendgruppen (z. B. die neue Antifaschistische Jugendgruppe)

Workshop „Teilhabe und Integration“

Das neue soziokulturelle Zentrum soll ein Ort werden, zu dem alle Bürgerinnen gerne gehen und sich einbringen. Im Workshop wurde herausgestellt, dass die Teilhabe aller nur gelingen kann, wenn jeder sich mitgenommen und angesprochen fühlt und es auch niedrigschwellige Angebote gibt.

Folgende Aspekte wurden aufgeführt, damit die Teilhabe für alle Bürger*innen gelingt:

  • Sehr niedrigschwellige Angebote mit geringen Sprachbarrieren
  • Wertneutral
  • Offen und unverbindlich
  • Ort für Begegnung (zwischen den Generationen)
  • Baulich einladend, jeder sollte sich „Willkommen“ fühlen
  • Günstige oder kostenfreie Raummiete ohne Konsumzwang
  • Räume mit Küche zur Mitnutzung (z. B. Volksküche)
  • Kulturhaus für alle ohne Ausgrenzung
  • Kontakt der Gruppen untereinander soll ermöglicht werden (Vernetzung)
  • Jugendliche sollen sich stärker einbringen können und den Ort für sich entdecken
  • Ehrenamt soll mit einbezogen werden
  • Berücksichtigung Förderverein (Mitgliedschaft)

Zur Vermeidung von Ausgrenzungen sollen Kooperationen mit Vereinen und Organisationen eingegangen werden. Es wird eine aktive Präsens des Integrationsrates gewünscht und auch die Beteiligung von Streetworkern.

Insgesamt wurden folgende Punkt herausgearbeitet:

  • Kooperation mit Vereinen mit migrantischem Hintergrund / Kulturvereine
  • Haus für alle Bürger*innen, jeden Alters und jeder Herkunft
  • Für Integration den Austausch untereinander anstoßen
  • Aktive Präsens des Integrationsrates
  • Streetwork einbeziehen
  • „Haus der Kulturen“ als Beinamen wählen
  • Vereine bilden Tandems, um Community zu erreichen
  • Jüngere Generation einbinden (Kinder, Jugendliche, junge Erwachsene)
  • Andere Formate denken (z. B. Jugendkulturring)
  • Ehrenamt mit einbeziehen
  • Ort für Gestaltungsmöglichkeiten schaffen
  • Ort des gemeinsamen Lernens schaffen
  • Barrierearme Gestaltung des Gebäudes / Programms
  • Mischung aus soziokulturellen + kommerziellen Angeboten
  • Strukturelle Voraussetzungen sicherstellen (Mittelfinanzierung)
  • Vorhandene Strukturen nutzen und ausbauen
  • Synergie Effekte nutzen: Bauteil 5, Bambi Kino, Skatebahn

Workshop „Finanzen und Trägerschaft“

Die Teilnehmer*innen halten eine finanzielle Unterstützung der Stadt, unabhängig vom Träger weiterhin für notwendig. Unabhängig von der Trägerschaft wird eine stärkere Bürgerbeteiligung gewünscht und die Mitgliedschaft in der LAG Soziokultur.

Folgende Ideen wurden im Workshop entwickelt:

  • Finanzielle Unterstützung der Stadt (Strukturförderung) notwendig / Sponsoring (Unternehmen) denkbar
  • Zweck/Zielrichtung der Weberei ist zu klären
  • Gezielte Jugendbeteiligung
  • Städtische Trägerschaft würde Sicherheit bringen
  • Genossenschaft könnte Trägerschaft übernehmen / diese könnte evtl. das Gebäude kaufen / Genossenschaftsanteile könnten verkauft oder verschenkt werden
  • Ein Verein könnte die Trägerschaft übernehmen
  • Gastronomie sollte nicht ausgelagert werden, sondern in der Hand des Trägers verbleiben
  • Bürgerbeteiligung muss unabhängig von der Trägerschaft gewährleistet sein (z. B. auch mit regelmäßigen Workshops / AGs) / bunte Mischung an engagierten Menschen wünschenswert
  • Träger soll Mitglied in der LAG Soziokultur sein
  • Enge Verknüpfung zwischen Weberei & Gesellschaft (Einbindung in die allgemeine Arbeit + Transparenz durch Newsletter)
  • Identität statt Kommerzialisierung (Anerkennung der Weberei als wichtiger Kulturstandort / positives Umfeld schaffen mit Wohlfühlatmosphäre)
  • Einbindung Förderverein Weberei
  • Kooperation von Vereinen
  • Kultur Räume Gütersloher als Veranstalter mitdenken

Weitere interessante Themen

Hi, ich bin Kulturi!
Melde dich jetzt für die Kulturrucksack-Angebote an. Coole kostenlose Workshops warten auf dich.
Schnell anmelden, bevor die Plätze weg sind!

Kulturi Comicfigur
— zum Seitenanfang