Geschichtswerkstatt

Seit 2020 beschäftigt sich die Geschichtswerkstatt mit historischen Themen rund um Gütersloh. Zielsetzung und Struktur der Geschichtswerkstatt wurden dabei von den Interessenten selbst mitgestaltet und zu Beginn des Jahres 2022 ein Leitbild verfasst, welches online abruf ist. Der Fachbereich Kultur versteht sich als Impulsgeber und Förderer.

Bisher haben sich innerhalb der Geschichtswerkstatt drei verschiedene Arbeitsgruppen gebildet. Die „AG Straßennamen“ hat sich erfolgreich etabliert und konnte bereits an einigen Straßenbenennungen mitwirken und als Impulsgeber für die Richtlinie zur Straßenbenennung fungieren. Die „AG Gütersloh postkolonial“ und die „AG Jüdisches Leben in Gütersloh“ befinden sich derzeit in der Gründung.

Haben Sie eigene Ideen, dann wenden Sie sich bitte an den Fachbereich.

6. Geschichtswerkstatt am 14.11.2022

Ein Projekt von Bürgerinnen und Bürgern soll es bleiben!

Ein gutes Jahr Erforschung der Stadtgeschichtserforschung lag hinter der letzten Geschichtswerkstatt. Zeit, um ein erstes Fazit zu ziehen.

So griff Projektleiter Christoph Lorke den aktuellen Stand und die Perspektiven des Projekts auf. Anwesende Bürger*innen konnten Nachfragen stellen und auch weiter Wünsche und Anmerkungen einbringen.

Joana Gelhart und Tim Zumloh führten die Diskussion im Werkstattformat fort und griffen dabei das Jahr 1984 heraus. Ganz im Gegensatz zu den Orwellschen-Dystopien markierte dieses Jahr für Gütersloh mannigfaltige Aufbrüche in der jüngeren Geschichte: Stadtjubiläum, kulturelle Erweckung, Eröffnung der Weberei oder diverser Projekte der Bertelsmann Stiftung.

Auch die Arbeitsgruppen blieben nicht ungehört und berichteten über Arbeitszwischenstände und Perspektiven in 2023. Für die nächste Geschichtswerkstatt wurde festgehalten, dass vor allem das Thema Straßenbenennung in den Fokus gerückt werden soll.

5. Geschichtswerkstatt am 05.05.2022

Ein Projekt der Bürgerinnen und Bürger soll es werden.

„Gütersloh im 20. Und 21. Jahrhundert: Verwandlungen einer Stadt 1945 bis 2025“, so der Titel des aktuellen Projektes zur Stadtgeschichtsschreibung.

Das Projekt betrachtet dabei die verschiedensten Facetten und Wandlungen der Stadt und Stadtgesellschaft: von der unmittelbaren Nachkriegszeit, dem Aufbau und des Wirtschaftswunders, von Strukturwandel und Globalisierung, der Übergang der industriellen Moderne in die „Spät- und Postmoderne“ bis in die unmittelbare Gegenwart hinein.

Dabei soll jedoch nicht nur die wissenschaftliche Aufarbeitung, sondern auch die öffentliche Auseinandersetzung gefördert werden. Gütersloherinnen und Gütersloher sollen sich aktiv beteiligen und einbringen können. Gemeinsam mit dem Team vom LWL rund um den Projektleiter PD Dr. Christoph Lorke, sollen diese Themen und das Projekt mit seinen verschiedensten Möglichkeiten für die Bürger*innen vorgestellt werden.

Auf dem Bild: Projektleiter PD Dr. Christoph Lorke, Leiterin des Stadtarchivs Julia Kuklik, Mitarbeiter Fachbereich Kultur Felix Tiemann, Doktorandin Joana Gelhart, Wissenschaftlicher Volontär Tim Zumloh und Kulturdezernent Andreas Kimpel. (von links nach rechts) Foto: Wolfgang Hein

4. Geschichtswerkstatt am 21.10. 2021

Viel Interesse am bestehenden Format.

Geschichtswerkstattsinteressierte und -aktive setzen sich am 21. Oktober 2021 im Stadtarchiv zusammen.

Nach der Begrüßung und einer Vorstellungsrunde mit den Interessensschwerpunkten der Anwesenden, stellte Moderatorin Daniela Daus zunächst die im Juli 2021 verabschiedete Gütersloher Richtlinie zur Benennung von Straßen, Wegen und Plätzen vor, die unter maßgeblicher Mitarbeit der AG Straßennamen entstanden war.

Für den fachlichen Input zum Thema Straßennamen und Straßenumbenennungen war Dr. Urs Lindner, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Max-Weber-Kolleg der Universität Erfurt und Mitglied der Initiative Decolonize Erfurt digitalzugeschaltet. Er berichtete über Kriterien und Verfahren zur Straßennamenumbenennung. Dabei gälte es gut abzuwägen: Viele Namensgeber sind zwar ambivalent, aber nur, weil man heutzutage eine Straße nicht mehr nach ihnen benennen würde, reiche dies nicht als Kriterium für eine
Umbenennung. Es gilt sich auf die die klaren und eindeutigen Fälle zu konzentrieren und keine Generaldebatten zu führen. Als weitere Option führte er Zusatzschilder an, die an den Straßennamen über die Person informieren. Zugleich gab er zu bedenken, dass jeder Straßenname auch immer eine Ehrung darstelle. Straßennamen seien für ihn kein „Spiegel der Geschichte“, sondern Ausdruck von
Machtverhältnissen und Präferenzen der jeweiligen Deutungseliten.

Im anschließenden Austausch wurde vorgeschlagen in Bezug auf Gütersloher Straßennamen eineBestandsaufnahme als Grundlage zu nehmen und so systematisch an eine Aufarbeitung heranzugehen. Daraus könnte ein Dossier über Straßennamen und Viertel entstehen. Des Weiteren wurde über die Option gesprochen, konkret ein bis zwei Straßenumbenennungen mit fundierter Recherche anzuregen bzw. erstmal eine größere Zahl „problematischer“ Straßennamen zu sammeln und zu diskutieren.

Die vierte Geschichtswerkstatt im Gütersloher Stadtarchiv brachte wieder historisch interessierte Gütersloherinnen und Gütersloher zusammen.

3. Geschichtswerkstatt am 01.10.2020

„Neustart der Geschichtswerkstatt“

Beim dritten Treffen nahmen erste Ideen konkretere Formen an. Interessierte Bürgerinnen und Bürger fanden sich Anfang Oktober auf Einladung des Fachbereichs Kultur der Stadt Gütersloh zur dritten Geschichtswerkstatt in der Skylobby des Gütersloher Theaters unter Abstands- und Hygieneregeln zusammen. Nach einer Corona-bedingten Pause war das Interesse an der Gütersloher Stadtgeschichte und einer gemeinsamen Aufbereitung bei der dritten Veranstaltung der Reihe weiterhin groß. Im Austausch wurden das vielfältige geschichtliche Interesse und der Wunsch nach einer gemeinsamen Auseinandersetzung mit den unterschiedlichen Themen unter den Teilnehmenden deutlich.

Am Beispiel der Umbenennung der „Mohrenstraße“ in Berlin wurde in die Schwerpunktthematik des Abends, die Um- und Neubenennung von Straßennamen, eingeführt. Im regen Austausch wurde über die vielschichtigen Hintergründe zu den Namensursprüngen und die verschiedenen Meinungen zu Umbenennungen diskutiert. Auch Gütersloher Straßennamen wurden dabei einbezogen. Als eine erste Idee aus der Geschichtswerkstatt wurde die Nutzung von QR-Codes zur Erklärung von Straßennamen mit umstrittenen Persönlichkeiten diskutiert. Dieser zweidimensionale Code kann mit einem Smartphone gescannt werden und könnte so weitere Hintergründe zur Person liefern, die über die bisherigen Erläuterungshinweise an den Straßenschildern hinausgehen.

Auch die Aufbereitung der Gütersloher Stadtgeschichte war Thema bei der dritten Geschichtswerkstatt. Einigen Teilnehmenden ist die Aufarbeitung der Jahre 1933 bis 1945 noch nicht zufriedenstellend genug beschrieben. Als eine Möglichkeit der Beteiligung durch die Geschichtswerkstatt wurde die Unterstützung bei der Entstehung des zweiten Bands zur Gütersloher Stadtgeschichte, das voraussichtlich 2025 erscheinen soll, diskutiert.

Geschichtswerkstatt mit Abstand: Zur dritten Auflage der Reihe des Fachbereichs Kultur der Stadt Gütersloh diskutierten 18 Interessierte unter Abstandsregelungen in der Skylobby des Gütersloher Theaters.

 

2. Geschichtswerkstatt am 03.03.2020

Es geht weiter!

Mit dem Ziel das Format der Geschichtswerkstatt aktiv weiterzuführen und das gemeinsame Interesse an Stadtgeschichte zu erleben, kamen geschichtsinteressierte Bürgerinnen und Bürger in der Stadthalle zusammen.

Ein erfreuliches Ergebnis der Sitzung ist, dass eindeutig weiterhin Interesse daran besteht sich wie bisher in drei- bis viermonatigen Abständen zu treffen. Das Format hat somit eine Perspektive.

1. Geschichtswerkstatt am 06.11.2019

Ein offenes Format als Chance der Gestaltung.

Am 6.11.2019 fand das erste Treffen der Geschichtswerkstatt statt. Viele historisch Interessierte hatten den Weg ins Stadtmuseum Gütersloh gefunden, um sich über Angebote von Stadtmuseum, Stadtarchiv und dem Fachbereich Kultur der Stadt Gütersloh zu informieren. Hauptanliegen waren jedoch das gegenseitige Kennenlernen und erste Gespräche, ob und wie eine „Geschichtswerkstatt Gütersloh“ aussehen könnte.

Den anwesenden Vertretern von Stadtmuseum, Stadtarchiv und Fachbereich Kultur war dabei wichtig zu betonen, dass sie nur die Initialzündung zur Geschichtswerkstatt geben wollten und eine gemeinsame informative Basis, die Geschichtswerkstatt jedoch nicht anleiten und organisieren, sondern bei Bedarf unterstützen und begleiten. Das sahen auch die Teilnehmenden so: die Themen sollten die eigenen historischen Interessen widerspiegeln und man wolle unabhängig und demokratisch – im Vergleich zu ersten Initiativen hierzu in den 1980er Jahren – agieren können.

Dabei gibt es naturgemäß zunächst mehr Fragen und offene Punkte als Antworten. Angesprochen wurde die Schwierigkeit, gemeinsame Themen zu finden, als positiv die Chance gesehen, als „gemeinsame Marke“ mehr Gehör für historische Belange zu finden, bessere Recherchemöglichkeiten zu erhalten und sich gegenseitig als Spiegel für die eigene historische Arbeit zu verstehen. Die thematische Offenheit könnte auch besondere Chance sein, entscheidend sei die Motivation der einzelnen, die gute Kommunikation und Entwicklungsmöglichkeiten. Ebenso wurde der Wunsch nach Weitergabe von Erlebtem und eigenem Wissen geäußert sowie die möglichst hohe Einbindung der jüngeren Generation, der man auf Augenhöhe begegnen müsse und die ihre Interessen und Kommunikationswege einbringen sollten.

Kontakt

Felix Tiemann
Tel. 05241 – 82 3656
felix.tiemann@guetersloh.de

Hi, ich bin Kulturi!
Kennst du schon unsere Kulturrucksack Angebote?

Kulturi Comicfigur
— zum Seitenanfang