Geschichtswerkstatt
Seit 2020 beschäftigt sich die Geschichtswerkstatt mit historischen Themen rund um Gütersloh. Zielsetzung und Struktur der Geschichtswerkstatt wurden dabei von den Interessenten selbst mitgestaltet und zu Beginn des Jahres 2022 ein Leitbild verfasst. Der Fachbereich Kultur versteht sich als Impulsgeber und Förderer.
Bisher haben sich innerhalb der Geschichtswerkstatt drei verschiedene Arbeitsgruppen gebildet. Die „AG Straßennamen“ hat sich erfolgreich etabliert und konnte bereits an einigen Straßenbenennungen mitwirken und als Impulsgeber für die Richtlinie zur Straßenbenennung fungieren. Die „AG Gütersloh postkolonial“ und die „AG Jüdisches Leben in Gütersloh“ befinden sich derzeit in der Gründung.
Haben Sie eigene Ideen, dann wenden Sie sich bitte an den Fachbereich.
10. Geschichtswerkstatt am 19.11.2024
Die Geschichtswerkstatt startete am Dienstag, den 19. November um 18:00 Uhr mit Neuigkeiten aus dem Stadtarchiv. Neben der Eröffnung der Wanderausstellung „Deutsche aus Russland“ am Montag, den 2. Dezember um 16:30 Uhr im Stadtarchiv wurden überarbeitete und neu erschlossene Bestände vorgestellt. Außerdem steht bereits das Datum für einen Tag der offenen Tür im kommenden Jubiläumsjahr fest: Am Sonntag, den 27. April öffnet das Stadtarchiv Tür und Tor für alle Interessierten mit einem bunten Rahmenprogramm.
Impulse setzten in dieser Geschichtswerkstatt Dr. Franz Jungbluth vom Stadtmuseum und Joana Gelhart von der Stadtgeschichte. Dr. Jungbluth referierte über das neu konzipierte Sammlungskonzept des Stadtmuseums Gütersloh, welches aufgrund der in der Vergangenheit angenommenen Objekte („mehr Sammelsurium als Sammlung“) dringend überarbeitet werden musste. Stand 19. November wurden durch ihn und Johannes Glaw in den letzten Jahren 18326 Objekte erfasst, von denen nur ca. 1/3 weiterhin vom Stadtmuseum behalten werden und einige auch bereits an andere Museen und Archive abgegeben werden konnten. In Zusammenarbeit mit dem LWL-Museumsamt und der LWL-Archäologie konnten so bereits einige Sammlungsfelder abgeschlossen werden, zu denen in Zukunft keine weiteren Objekte mehr angenommen werden.
Im Anschluss daran stellte Joana Gelhart vom Team der Stadtgeschichte die Planungen zur Vermittlung der Forschungsergebnisse unter Mitarbeit von interessierten Bürgerinnen und Bürgern vor. So sollen über eine webbasierte Anwendung Orte im gesamten Stadtgebiet gefunden und markiert werden, die Bürger*innen mit der Stadt bzw. Stadtgeschichte verbinden. Diese auf einer Karte dargestellten Orte sollen dann mit Audiodateien näher beschrieben werden. Dabei ist der Kreativität keine Grenzen gesetzt: Über die Einbindung von Originaltondokumenten aus dem Stadtarchiv oder der Erarbeitung eines Hörspiels mit diversen Sounds soll es unbegrenzte Möglichkeiten zur Partizipation an dem Projekt geben, bei dem auch andere Geschichten als die in dem Jubiläumsbuch vorkommenden erzählt werden können. Eine Zusammenarbeit mit der Volkshochschule könnte dabei ebenso in Frage kommen wie mit den Autorinnen und Autoren der Stadtgeschichte. Insgesamt 10 bis 15 Orte der Zeitgeschichte sollen so kostenfrei über ein mobiles Endgerät vorgestellt und erfahrbar gemacht werden.
Die Präsentationen der beiden Referent*innen finden Sie hier: Präsentation Heimatverein Sammlung & Audiowalk
Zum Ende der Geschichtswerkstatt stellten die Arbeitsgruppen Straßennamen und Postkolonialismus Neuigkeiten vor. Die AG Straßennamen arbeitet zum Stadtjubiläum an der Erforschung der fast 200 Straßen in Gütersloh, die nach Personen benannt wurden. Gemeinsam mit einem Projektkurs des Städtischen Gymnasiums sollen erste Ergebnisse in der kommenden Geschichtswerkstatt in der ersten Jahreshälfte 2025 vorgestellt werden. Außerdem erwarten uns einige Neuerungen in Bezug auf die Straßennamendatenbank, die von Hubert Kochjohann aufgebaut wurde. Die AG Postkolonialismus kann auf eine gelungene Zusammenarbeit mit Schüler*innen zur vergangenen Langennachtderkunst zurückblicken, für die eine Ausstellung zum Postkolonialismus in Gütersloh unter Mithilfe von Eckhard Möller und dem Stadtarchiv konzipiert wurde. Genannte Ausstellung wurde bis Ende November ebenfalls im Stadtmuseum gezeigt und konnte dort auch positives Feedback erringen. Ebenfalls sind die beiden Biografien von Johanna Gertze und Paul Mawanzilla in Zukunft auf der Internetseite Dekoloniale.de zu finden.
Foto: Fachbereich Kultur
9. Geschichtswerkstatt am 06.05.2024
Rund 30 Interessierte fanden am 6. Mai den Weg nach Isselhorst in die Holtkämperei zur ersten Geschichtswerkstatt des Jahres, um sich kritisch mit der Erinnerungskultur rund um den Nationalsozialismus auseinanderzusetzen. Als Experten waren die Historiker Markus Grafenschäfer und Dr. Philipp Erdmann, stellvertretender Leiter des Stadtarchivs Münster, geladen. Organisiert hatte die Geschichtswerkstatt der Fachbereich Kultur der Stadt Gütersloh in Zusammenarbeit mit dem Stadtarchiv, als Gastgeber trat der Dorf- und Heimatverein Isselhorst auf. Die denkmalgeschützte Holtkämperei, Baujahr 1623, bot dabei den entsprechenden Rahmen.
Historiker Markus Grafenschäfer stellte seine Masterarbeit zum erinnerungskulturellen Hintergrund von Straßennamen vor. Seine Erkenntnisse zieht er aus einer Erhebung aus dem Jahr 2023, in der er die Funktion von Straßennamen am Beispiel Gütersloh untersuchte. Demzufolge sieht der Historiker noch Luft nach oben, das Potenzial von Straßennamen weiter zu aktivieren, zum Beispiel in Form von Schulprojekten. Auch das 2023 ins Leben gerufene Straßennamen-Onlineportal könne in dieser Hinsicht gute Dienste leisten. Im Anschluss referierte Dr. Philip Erdmann vom Stadtgeschichte-Team zu den unterschiedlichen „Erinnerungskulturen“ in der Gütersloher Stadtgesellschaft. So müsse die jeweilige Erinnerungskultur in ihrem zeitlichen, aber auch gesellschaftlichen Kontext betrachtet werden. Stadtarchivarin Julia Kuklik hob in diesem Zusammenhang den Mehrwert der Richtlinie für die Umbenennung von Straßennamen hervor. Auch der Heimatverein Isselhorst kam zu Wort und stellte Aktuelles aus dem Vereinsleben vor. Unter anderem arbeite man derzeit an zwei Publikationen und habe den „Isselhorster“ digitalisiert. Auch möchte man mehr die letzten 25 Jahre ins Bewusstsein rücken. Historiker Dr. Franz Jungbluth berichtete für die AG Straßennamen, dass diese aktuell ein Projekt im Zuge des Stadtjubiläums plane, bei dem auch Jugendliche von Schulen eingebunden werden sollen. Julia Kuklik dankte allen Teilnehmenden und den anwesenden Experten für ihren Input und den Austausch.
Download Vorstellung Masterarbeit Markus Grafenschäfer
Foto: Henrich Schröder, Dorf- und Heimatverein Isselhorst e.V.
8. Geschichtswerkstatt am 08.11.2023
Ein bunter Mix unterschiedlicher Themen stand auf dem Programm der achten Geschichtswerkstatt, organisiert vom Stadtarchiv Gütersloh. Fast 20 Geschichtsinteressierte fanden in der vergangenen Woche den Weg ins Archiv, um sich über die neusten Bestände, den Stand der gerade in Arbeit befindlichen Stadtgeschichte und über aktuelle Neuigkeiten aus den Arbeitsgruppen zu informieren.
Gleich mehrere Neuzugänge konnte Archivleitung Julia Kuklik den Anwesenden präsentieren. Zum einen zwei neue Bestände zum Thema Musikgeschichte bestehend aus Unterlagen der Chorgemeinschaft Buchfinken-Werkmeister-Harmonie und den Nachlass des Vokalquartetts DROPS, rund um den verstorbenen Künstler Hans-Ulrich Henning. Auch zur Wirtschaftsgeschichte Güterslohs ist nun ein neuer Bestand recherchierbar: die historischen Unterlagen der Firma Güth & Wolf wurden vom Freiwilligendienstleistenden Lasse Stoevesandt umfangreich vorgestellt und bieten interessante Quellen für die Geschichte des Textilgewerbes in Gütersloh.
Zum Thema „Stadtgeschichte“ stellte Dr. Christoph Lorke den aktuellen Stand der momentanen Forschungen vor. Neben der Vermarktung der Stadtgesellschaft in den 1980er Jahren, stand auch die Beziehung des ehemaligen Stadtdirektors zur Wirtschaft, die Integration und die Frauengeschichte im Fokus. Die neuste Ausgabe zur Gütersloher Stadtgeschichte soll im Jubiläumsjahr 2025 erscheinen.
Dilara Dehset, Schülerin des Städtischen Gymnasiums, stellte das neueste Vorhaben des Projektkurses der Q1 des Städtischen Gymnasiums zum Thema „Postkolonialismus in Gütersloh“ vor, welches auch durch die anwesende Lehrerin Anne Haverland unterstützt wird. Ziel des Kurses ist eine Ausstellung zur Langennachtderkunst 2024, auf welche alle Teilnehmenden sehr gespannt sind. Auch die Arbeitsgruppen „Straßennamen“, „Postkolonialismus“ und „Jüdisches Leben“ stellten den Teilnehmenden den neuesten Stand Ihrer Erkenntnisse vor.
7. Geschichtswerkstatt am 24.04.2023
Die 7. Geschichtswerkstatt am 24. April 2023 startete mit ersten Begrüßungsrunde und der Vorstellung der Rubik „Neues aus dem Stadtarchiv“, bei der Archivleitung Julia Kuklik neu verzeichnete Bestände und Funde aus dem Stadtarchiv vorstellte. So ist nun beispielsweise der Nachlass der Geschwister Angenete vollständig verzeichnet, der größtenteils aus Korrespondenzen und auch Fotoalben der Geschwister besteht und Rückschlüsse ziehen lässt auf die turbulenten Zeiten des Ersten und Zweiten Weltkrieges, sowohl an den Fronten, als auch in der Heimat Gütersloh. Auch Briefwechsel mit Ausgewanderten, sei es aufgrund von Verfolgung oder Freiwillig, stellen interessante Quellen dar. Außerdem verzeichnet und für die Öffentlichkeit zugänglich sind nun Unterlagen der Brennerei Stahl.
Bei der Geschichtswerkstatt war dieses Mal das Thema Straßenbenennung im Fokus. Der Münsteraner Student Markus Grafenschäfer stellte die Geschichte der Fechenbach-Siedlung dar, welche zum Gedenken an Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus benannt wurde und setzte sich kritisch mit der erinnerungskulturellen Wirkung dieser auseinander. Ebenfalls schaltete Hubert Kochjohann mit dem Leiter des städtischen Fachbereichs Geoinformation, Thorsten Schmidthuis, das neue Internetportal zu den Gütersloher Straßen frei. Zukünftig können darüber alle verfügbaren Informationen über die Benennung der 1076 Straßen in Gütersloh gefunden werden. Welches Diskussionspotential Straßennamen bergen können, darüber berichteten auch vier Schülerinnen und Schüler der Klasse 9c des Evangelisch Stfitischen Gymnasiums. Luisa Klappenbach, Nina Flakowski, Jule Bunte und Niklas Hunke stellten gemeinsam mit Ihrer Lehrerin Sarah-Maria Jürgenliemke die Abschlussarbeit der Klasse vor, in der ausgewählte Gütersloher Straßennamen kritisch untersucht wurden. Im Rahmen eines Schülerwettbewerbs der Bundeszentrale für politische Bildung recherchierten sie zu der Hermann-Simon-Straße, dem Paul-Westerfrölke-Weg sowie dem Nettelbeckweg und belegten mit ihren Forschungsergebnissen den dritten Platz. Die Klasse kam zu dem Ergebnis, dass der Nettelbeckweg und die Hermann-Simon-Straße umbenannt werden sollten, wohingegen es beim Paul-Westerfrölke-Weg (noch) keine hinreichenden Beweise für eine Mittäterschaft im NS gäbe. Daraufhin entwickelte sich eine Diskussionsrunde, in der die Ergebnisse der Forschungsarbeit debattiert wurden.
Die Geschichtswerkstatt endete mit einem kurzen Bericht aus den Arbeitsgruppen.
6. Geschichtswerkstatt am 14.11.2022
Ein Projekt von Bürgerinnen und Bürgern soll es bleiben!
Ein gutes Jahr Erforschung der Stadtgeschichtserforschung lag hinter der letzten Geschichtswerkstatt. Zeit, um ein erstes Fazit zu ziehen.
So griff Projektleiter Christoph Lorke den aktuellen Stand und die Perspektiven des Projekts auf. Anwesende Bürger*innen konnten Nachfragen stellen und auch weiter Wünsche und Anmerkungen einbringen.
Joana Gelhart und Tim Zumloh führten die Diskussion im Werkstattformat fort und griffen dabei das Jahr 1984 heraus. Ganz im Gegensatz zu den Orwellschen-Dystopien markierte dieses Jahr für Gütersloh mannigfaltige Aufbrüche in der jüngeren Geschichte: Stadtjubiläum, kulturelle Erweckung, Eröffnung der Weberei oder diverser Projekte der Bertelsmann Stiftung.
Auch die Arbeitsgruppen blieben nicht ungehört und berichteten über Arbeitszwischenstände und Perspektiven in 2023. Für die nächste Geschichtswerkstatt wurde festgehalten, dass vor allem das Thema Straßenbenennung in den Fokus gerückt werden soll.
5. Geschichtswerkstatt am 05.05.2022
Ein Projekt der Bürgerinnen und Bürger soll es werden.
„Gütersloh im 20. Und 21. Jahrhundert: Verwandlungen einer Stadt 1945 bis 2025“, so der Titel des aktuellen Projektes zur Stadtgeschichtsschreibung.
Das Projekt betrachtet dabei die verschiedensten Facetten und Wandlungen der Stadt und Stadtgesellschaft: von der unmittelbaren Nachkriegszeit, dem Aufbau und des Wirtschaftswunders, von Strukturwandel und Globalisierung, der Übergang der industriellen Moderne in die „Spät- und Postmoderne“ bis in die unmittelbare Gegenwart hinein.
Dabei soll jedoch nicht nur die wissenschaftliche Aufarbeitung, sondern auch die öffentliche Auseinandersetzung gefördert werden. Gütersloherinnen und Gütersloher sollen sich aktiv beteiligen und einbringen können. Gemeinsam mit dem Team vom LWL rund um den Projektleiter PD Dr. Christoph Lorke, sollen diese Themen und das Projekt mit seinen verschiedensten Möglichkeiten für die Bürger*innen vorgestellt werden.
Auf dem Bild: Projektleiter PD Dr. Christoph Lorke, Leiterin des Stadtarchivs Julia Kuklik, Mitarbeiter Fachbereich Kultur Felix Tiemann, Doktorandin Joana Gelhart, Wissenschaftlicher Volontär Tim Zumloh und Kulturdezernent Andreas Kimpel. (von links nach rechts) Foto: Wolfgang Hein
4. Geschichtswerkstatt am 21.10. 2021
Viel Interesse am bestehenden Format.
Geschichtswerkstattsinteressierte und -aktive setzen sich am 21. Oktober 2021 im Stadtarchiv zusammen.
Nach der Begrüßung und einer Vorstellungsrunde mit den Interessensschwerpunkten der Anwesenden, stellte Moderatorin Daniela Daus zunächst die im Juli 2021 verabschiedete Gütersloher Richtlinie zur Benennung von Straßen, Wegen und Plätzen vor, die unter maßgeblicher Mitarbeit der AG Straßennamen entstanden war.
Für den fachlichen Input zum Thema Straßennamen und Straßenumbenennungen war Dr. Urs Lindner, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Max-Weber-Kolleg der Universität Erfurt und Mitglied der Initiative Decolonize Erfurt digitalzugeschaltet. Er berichtete über Kriterien und Verfahren zur Straßennamenumbenennung. Dabei gälte es gut abzuwägen: Viele Namensgeber sind zwar ambivalent, aber nur, weil man heutzutage eine Straße nicht mehr nach ihnen benennen würde, reiche dies nicht als Kriterium für eine
Umbenennung. Es gilt sich auf die die klaren und eindeutigen Fälle zu konzentrieren und keine Generaldebatten zu führen. Als weitere Option führte er Zusatzschilder an, die an den Straßennamen über die Person informieren. Zugleich gab er zu bedenken, dass jeder Straßenname auch immer eine Ehrung darstelle. Straßennamen seien für ihn kein „Spiegel der Geschichte“, sondern Ausdruck von
Machtverhältnissen und Präferenzen der jeweiligen Deutungseliten.
Im anschließenden Austausch wurde vorgeschlagen in Bezug auf Gütersloher Straßennamen eineBestandsaufnahme als Grundlage zu nehmen und so systematisch an eine Aufarbeitung heranzugehen. Daraus könnte ein Dossier über Straßennamen und Viertel entstehen. Des Weiteren wurde über die Option gesprochen, konkret ein bis zwei Straßenumbenennungen mit fundierter Recherche anzuregen bzw. erstmal eine größere Zahl „problematischer“ Straßennamen zu sammeln und zu diskutieren.
Die vierte Geschichtswerkstatt im Gütersloher Stadtarchiv brachte wieder historisch interessierte Gütersloherinnen und Gütersloher zusammen.
3. Geschichtswerkstatt am 01.10.2020
„Neustart der Geschichtswerkstatt“
Beim dritten Treffen nahmen erste Ideen konkretere Formen an. Interessierte Bürgerinnen und Bürger fanden sich Anfang Oktober auf Einladung des Fachbereichs Kultur der Stadt Gütersloh zur dritten Geschichtswerkstatt in der Skylobby des Gütersloher Theaters unter Abstands- und Hygieneregeln zusammen. Nach einer Corona-bedingten Pause war das Interesse an der Gütersloher Stadtgeschichte und einer gemeinsamen Aufbereitung bei der dritten Veranstaltung der Reihe weiterhin groß. Im Austausch wurden das vielfältige geschichtliche Interesse und der Wunsch nach einer gemeinsamen Auseinandersetzung mit den unterschiedlichen Themen unter den Teilnehmenden deutlich.
Am Beispiel der Umbenennung der „Mohrenstraße“ in Berlin wurde in die Schwerpunktthematik des Abends, die Um- und Neubenennung von Straßennamen, eingeführt. Im regen Austausch wurde über die vielschichtigen Hintergründe zu den Namensursprüngen und die verschiedenen Meinungen zu Umbenennungen diskutiert. Auch Gütersloher Straßennamen wurden dabei einbezogen. Als eine erste Idee aus der Geschichtswerkstatt wurde die Nutzung von QR-Codes zur Erklärung von Straßennamen mit umstrittenen Persönlichkeiten diskutiert. Dieser zweidimensionale Code kann mit einem Smartphone gescannt werden und könnte so weitere Hintergründe zur Person liefern, die über die bisherigen Erläuterungshinweise an den Straßenschildern hinausgehen.
Auch die Aufbereitung der Gütersloher Stadtgeschichte war Thema bei der dritten Geschichtswerkstatt. Einigen Teilnehmenden ist die Aufarbeitung der Jahre 1933 bis 1945 noch nicht zufriedenstellend genug beschrieben. Als eine Möglichkeit der Beteiligung durch die Geschichtswerkstatt wurde die Unterstützung bei der Entstehung des zweiten Bands zur Gütersloher Stadtgeschichte, das voraussichtlich 2025 erscheinen soll, diskutiert.
Geschichtswerkstatt mit Abstand: Zur dritten Auflage der Reihe des Fachbereichs Kultur der Stadt Gütersloh diskutierten 18 Interessierte unter Abstandsregelungen in der Skylobby des Gütersloher Theaters.
2. Geschichtswerkstatt am 03.03.2020
Es geht weiter!
Mit dem Ziel das Format der Geschichtswerkstatt aktiv weiterzuführen und das gemeinsame Interesse an Stadtgeschichte zu erleben, kamen geschichtsinteressierte Bürgerinnen und Bürger in der Stadthalle zusammen.
Ein erfreuliches Ergebnis der Sitzung ist, dass eindeutig weiterhin Interesse daran besteht sich wie bisher in drei- bis viermonatigen Abständen zu treffen. Das Format hat somit eine Perspektive.
1. Geschichtswerkstatt am 06.11.2019
Ein offenes Format als Chance der Gestaltung.
Am 6.11.2019 fand das erste Treffen der Geschichtswerkstatt statt. Viele historisch Interessierte hatten den Weg ins Stadtmuseum Gütersloh gefunden, um sich über Angebote von Stadtmuseum, Stadtarchiv und dem Fachbereich Kultur der Stadt Gütersloh zu informieren. Hauptanliegen waren jedoch das gegenseitige Kennenlernen und erste Gespräche, ob und wie eine „Geschichtswerkstatt Gütersloh“ aussehen könnte.
Den anwesenden Vertretern von Stadtmuseum, Stadtarchiv und Fachbereich Kultur war dabei wichtig zu betonen, dass sie nur die Initialzündung zur Geschichtswerkstatt geben wollten und eine gemeinsame informative Basis, die Geschichtswerkstatt jedoch nicht anleiten und organisieren, sondern bei Bedarf unterstützen und begleiten. Das sahen auch die Teilnehmenden so: die Themen sollten die eigenen historischen Interessen widerspiegeln und man wolle unabhängig und demokratisch – im Vergleich zu ersten Initiativen hierzu in den 1980er Jahren – agieren können.
Dabei gibt es naturgemäß zunächst mehr Fragen und offene Punkte als Antworten. Angesprochen wurde die Schwierigkeit, gemeinsame Themen zu finden, als positiv die Chance gesehen, als „gemeinsame Marke“ mehr Gehör für historische Belange zu finden, bessere Recherchemöglichkeiten zu erhalten und sich gegenseitig als Spiegel für die eigene historische Arbeit zu verstehen. Die thematische Offenheit könnte auch besondere Chance sein, entscheidend sei die Motivation der einzelnen, die gute Kommunikation und Entwicklungsmöglichkeiten. Ebenso wurde der Wunsch nach Weitergabe von Erlebtem und eigenem Wissen geäußert sowie die möglichst hohe Einbindung der jüngeren Generation, der man auf Augenhöhe begegnen müsse und die ihre Interessen und Kommunikationswege einbringen sollten.
Kontakt
Lilian Wohnhas
Tel. 05241 – 82 3659
lilian.wohnhas@guetersloh.de