Heimatpreis Gütersloh

Mit dem Heimatpreis werden lokales Engagement und nachahmenswerte Projekte im Bereich Heimat gewürdigt. Darunter können beispielhafte Projekte aus dem kulturellen, sozialen, interkulturellen oder sportlichen Bereich, Beiträge zum Erhalt und zur Pflege von Brauchtum und Heimatpflege sowie Unterstützungen in der Umwelt und Naturpflege vorgeschlagen werden.

Heimatpreis 2024

2024 wird der Heimatpreis der Stadt Gütersloh erneut ausgeschrieben. Mit dem Heimatpreis werden lokales Engagement und nachahmenswerte Projekte im Bereich Heimat gewürdigt. Darunter können beispielhafte Projekte aus dem kulturellen, sozialen, interkulturellen oder sportlichen Bereich, Beiträge zum Erhalt und zur Pflege von Brauchtum und Heimatpflege sowie Unterstützungen in der Umwelt und Naturpflege vorgeschlagen werden. 2023 haben der AK Asyl der Evangelischen Kirche sowie Norbert Jebramcik den Heimatpreis für ihr außergewöhnliches Engagement erhalten, im Vorjahr war es der Jugendförderverein Spexard als alleiniger Preisträger.

Alle Bürger*innen mit Wohnsitz in der Stadt Gütersloh haben die Möglichkeit, Vorschläge für mögliche Preisträger*innen bei der Stadtverwaltung einzureichen. Es ist auch möglich, sich selbst, z.B. als Verein durch den Vereinsvorstand, zu bewerben. Das Preisgeld für den Heimatpreis Gütersloh beträgt insgesamt 5.000€. Das Preisgeld kann auf mehrere Preisträger*innen aufgeteilt werden. Eine Fachjury trifft die Entscheidung.

Neu seit 2023: Preisträger*innen können sowohl Einzelpersonen als auch Körperschaften, Vereine, Organisationen etc. sein. Die Gemeinnützigkeit muss vor der Preisvergabe gegeben sein und nachgewiesen werden. Eine rein kommerzielle Ausrichtung ist nicht zulässig.

Es gibt Pflichtkriterien, die erfüllt sein müssen, und Kann-Kriterien, von denen mindestens ein Kriterium erfüllt sein sollte.Die Kriterien können hier eingesehen werden. Weitere Auskunft erteilt der Fachbereich Kultur der Stadt Gütersloh, Ansprechpartnerin ist Lilian Wohnhas, Tel. 05241-82 3659, lilian.wohnhas@guetersloh.de

Der Bewerbungszeitraum ist bereits beendet.

Gewinner nehmen den Heimatpreis Gütersloh 2023 feierlich entgegen

Zum ersten Mal ging der Heimatpreis an eine Einzelperson und an eine Organisation. Kulturdezernent Andreas Kimpel (ganz links) übergab die Urkunden an (v.l.) Norbert Jebramcik und den Kirchenkreis Asyl der Evangelischen Kirchengemeinde vertreten durch Elisabeth Meier, Eckhard Heidemann und Sprecherin Karin Elsing. Organisiert wurde der Abend von Micheal Deppe (Fachbereich Kultur) und Lena Jeckel (Leiterin Fachbereich Kultur). Foto: Stadt Gütersloh
Foto: Stadt Gütersloh

Arbeitskreis Asyl der Evangelischen Kirche erhält 3000 Euro und Norbert Jebramcik 2000 Euro

Im Wahrzeichen der Stadt Gütersloh, dem Wasserturm, ist 18. Dezember 2023 offiziell der Heimatpreis 2023 verliehen worden. Die vom städtischen Fachbereich Kultur organisierte Feierstunde fand bei stimmungsvoller, gemütlicher Atmosphäre statt, die fast schon heimelig war. Zum vierten Mal wurde der Heimatpreis verliehen, der im Zuge der Coronapandemie zur Unterstützung eingeführt wurde. „Wir wollen, dass sich der Heimatpreis zu einer Tradition entwickelt“, so Kulturdezernent Andreas Kimpel. Mit der Ehrung soll lokales Engagement gewürdigt werden. Das Preisgeld in Höhe von 5000 Euro wird vom Ministerium für Heimat, Kommune, Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen im Rahmen einer Förderinitiative zur Verfügung gestellt. „Das ist für uns ein wichtiger Preis“, so die Leiterin des Fachbereichs Kultur Lena Jeckel. „Besonders im Hinblick auf die diesjährigen Gewinner, die für dieses weite Feld sehr würdig sind.“

In diesem Jahr gab es in Gütersloh eine Premiere, zum ersten Mal konnten sich Einzelpersonen bewerben. Die Jury, deren Vertreter ebenfalls im Publikum saßen, entschied sich für gleich zwei Preisträger: eine Einzelperson und eine Organisation. Das Preisgeld teilen sich somit der Arbeitskreis Asyl der Evangelischen Kirchengemeinde als Erstplatzierter mit 3000 Euro und Norbert Jebramcik erhielt als Zweitplatzierter 2000 Euro. Den Vorschlägen der Jury waren die Politiker im Ausschuss für Kultur und Weiterbildung und im Rat gefolgt.

Bildunterschrift: Zum ersten Mal ging der Heimatpreis an eine Einzelperson und an eine Organisation. Kulturdezernent Andreas Kimpel (ganz links) übergab die Urkunden an (v.l.) Norbert Jebramcik und den Kirchenkreis Asyl der Evangelischen Kirchengemeinde vertreten durch Elisabeth Meier, Eckhard Heidemann und Sprecherin Karin Elsing. Organisiert wurde der Abend von Micheal Deppe (Fachbereich Kultur) und Lena Jeckel (Leiterin Fachbereich Kultur).

Feierliche Übergabe des Heimat-Preises 2022 an den Jugendförderverein Spexard

Freuen sich sehr, den Heimat-Preis erhalten zu haben: (v.l.) Christian Janzen (Geschäftsführer des Jugendfördervereins Spexard e.V.) nahm die Urkunde von Güterslohs Bürgermeister Norbert Morkes im Beisein vieler Unterstützer und des Vorstands, hier in Person von Thorsten Bockholt (2. Vorsitzender des Jugendfördervereins Spexard e.V.), entgegen.
Foto: Stadt Gütersloh

Der Gütersloher Heimat-Preis 2022 geht an den Jugendförderverein Spexard e.V.

Mit seinem einstimmigen Beschluss folgte der Stadtrat am 30.09.2022 den ebenfalls einstimmigen Voten des Ausschusses für Kultur und Weiterbildung und einer Jury. Die Auszeichnung ist mit 5.000 Euro dotiert. Die Preisverleihung ist für Mitte November 2022 geplant.

Die Stadt Gütersloh verleiht seit 2020 jährlich den Heimat-Preis. Mit der Auszeichnung sollen lokales Engagement und nachahmenswerte Praxisbeispiele im Bereich Heimat gewürdigt und gefördert werden. In diesem Jahr (2022) gab es fünf Bewerbungen. Anders als bei den Heimat-Preisen 2020 und 2021 gibt es in diesem Jahr nur einen Preisträger. Der Jugendförderverein Spexard überzeugte Jury und Politik mit seinem Angebot vor Ort im Stadtteil, wo er Vereinsarbeit und Gemeinschaft für einen großen Teilnehmerkreis und alle Generationen ermöglicht.

Bildunterschrift: Freuen sich sehr, den Heimat-Preis erhalten zu haben: (v.l.) Christian Janzen (Geschäftsführer des Jugendfördervereins Spexard e.V.) nahm die Urkunde von Güterslohs Bürgermeister Norbert Morkes im Beisein vieler Unterstützer und des Vorstands, hier in Person von Thorsten Bockholt (2. Vorsitzender des Jugendfördervereins Spexard e.V.), entgegen.

Wo ist Heimat?

Auf diese Frage lassen sich ganz verschiedene Antworten finden. Nähern wir uns zunächst dem Begriff „Heimat“. Ich spreche hier auf der Verleihung des Heimat-Preises, als Stadtführer in Gütersloh zeige ich Menschen meine Heimatstadt, darunter einige Gebäude im Heimatstil, ich lese in Heimathäusern vor Heimatvereinen, habe Kontakt zu Heimatkundlern, Heimatpflegern und Heimatforschern – in und um Gütersloh gibt es offensichtlich sehr viel Heimat. Besonders prägend in Sachen Heimat waren für mich allerdings ausgerechnet die drei Jahre, die ich in München gelebt habe – dazu später mehr. In Oberbayern wurde ich oft bemitleidet, wenn ich sagte, dass ich aus Ostwestfalen stamme.

Wo genau also ist Heimat? Die einfachste Antwort darauf lautet:

Heimat ist dort, wo man geboren wurde.

Noch Anfang des 19. Jahrhunderts war Heimat ein ganz und gar nüchternes Wort, in Amtsstuben und auf Formularen zuhause. Es bezeichnete den Geburtsort oder zumindest den Ort des ständigen Aufenthaltes. Bis dahin war eine andere Definition auch gar nicht nötig, denn dort, wo man geboren wurde, blieb man normalerweise auch – naturgegeben.

Das ist etwas anderes als der Gütersloher heute. Der bleibt zwar auch am liebsten zuhause, das aber mit Vorsatz. Sie kennen das: Schlägt man einem Gütersloher vor, zusammen irgendwohin zu fahren, zum Beispiel nach Paderborn, dann sagt er: „Was soll´n wir denn da, da kenn´ wir doch keinen.“ Und wenn Sie ihm daraufhin vorschlagen, ins benachbarte Bielefeld zu fahren, heißt es: „Was soll´n wir denn da, da kenn´ wir doch schon alle.“

Doch vor 200 Jahren gab es eben nur wenige, die es sich leisten konnten, auf Reisen zu gehen oder anderenorts zu studieren. Wer keine feste Heimat hatte, wurde sozial ausgegrenzt – wie das fahrende Volk: „Oh, Heiliger Barnabas! Schütz uns vor Sturmesflut, Feuer und Wind / und vor Musikanten, die auf Reisen sind. / Die schänden die Frauen und Töchter alsbald / und machen auch vor Greis und Haustier nicht halt.“ Wer keine feste Heimat hatte, stand unter Verdacht, dass ihm feste Werte fehlen.

Heutzutage ist es so, dass viele Menschen ihre Heimat verlassen wollen – oder zumindest die Möglichkeit haben, sie verlassen zu können. Sie ziehen aus der Provinz in eine Stadt, wo vermeintlich mehr los ist. Oder Sie kommen aus einer Metropole und nehmen einen gutbezahlten Job am anderen Ende der Republik an, manchmal sogar am Ende der Welt – zum Glück, denn so hat sich die Einwohnerzahl Güterslohs seit dem Zweiten Weltkrieg mehr als verdreifacht. Diese moderne Entwicklung wirkt sich auf den Heimatbegriff aus. Eine moderne Definition lautet:

Heimat ist dort, wo du weg willst, wenn du älter wirst, und wohin zurück willst, wenn du alt bist.

Das weiß man natürlich erst, wenn man älter geworden ist und wenn man die Heimat verlassen hat. Denn Heimat entsteht in der Fremde: Heimat ist das, was man in der Fremde vermisst. Die vertraute Umgebung zum Beispiel. Für mich ist Heimat, wenn ich mit 50 km/h auf eine rote Ampel zufahren kann, weil ich genau weiß, wann sie grün wird, während der Fahrer mit Warendorfer Kennzeichen neben mir voll in die Eisen steigt (hoffentlich werden die Ampelphasen auf dem Nordring niemals geändert, sonst nimmt es ein böses Ende mit mir…)

Zur Umgebung gehört natürlich auch die Landschaft. Ich finde es herrlich, dass man vom Ortsausgang Gütersloh quasi bis nach Telgte gucken kann. Während meiner Zeit in Bayern habe ich immer gedacht: „Macht endlich die Berge weg, man sieht ja nix!“

Was man in der Fremde besonders vermissen kann, ist die Sprache. Wenn ich in München erzählte: „Sonntagmorgen hat´s bei mir um 7 Uhr an der Tür geklingelt, da war ich noch in Pölter!“, dann bekam ich zur Antwort: „Wo warst Du? In Pölter? Ich dacht, Du wohnst in Garching?!“ Und wenn ich berichtete: „An der Bibliothek geht rechts ein Pättken rein“, hieß es nur verständnislos: „Wer geht da rein?“ Mein Umgangsostwestfälisch wies mich stets als jemanden aus, der offensichtlich woanders „wech is“. Deshalb noch eine Definition:

„Heimat ist da, wo ich verstehe und wo ich verstanden werde.“

Nun bin ich ja damals freiwillig nach München gegangen. Millionen Menschen dagegen haben ihre Heimat nicht freiwillig verlassen. Flüchtlinge, die vertrieben wurden. Auswanderer, die aus wirtschaftlichen Gründen ihre erste Heimat verließen. Es dauert seine Zeit, bis die Fremde einem vertraut wird, und es dauert noch länger, sich in der neuen Umgebung zu Hause zu fühlen. Ein osteuropäisches Sprichwort bringt es auf den Punkt:

Die erste, die ursprüngliche Heimat ist eine Mutter, die zweite eine Stiefmutter.

Sie ist ein Ersatz – im Fall von Gütersloh aber hoffentlich ein Ersatz, mit dem es die Betroffenen ganz gut getroffen hat. Ein Ort, an dem sie sich heimisch fühlen können.

Apropos „heimisch fühlen“: Damit sind wir von der nüchternden Definition von Heimat als Geburtsort bei einer emotionalen Definition. Es gibt einen Song von Herbert Grönemeyer, in dessen Refrain es heißt:

„Heimat ist kein Ort, Heimat ist ein Gefühl!“

Jetzt finde ich entscheidend für das eigene Wohlbefinden: Ist dieses Gefühl rückwärtsgewandt oder gegenwartsbezogen? Oft hat das Heimatgefühl etwas sehr Nostalgisches. Ganz allgemein löst der Begriff „Heimat“ Assoziationen aus zur idyllischen Provinz, zu Volkstanzgruppen und Spinnstubenromantik. Dann ist sie reine Folklore, altmodisch und verstaubt.

Es kommt darauf an, auch im Hier und Jetzt eine Heimat, seine Heimat zu finden. Das fordert auf zur Beantwortung der maßgeblichen Fragen: Bin ich hier am richtigen Platz? Welchen Platz in der Welt, in der Gesellschaft, in dem Ort, in dem ich lebe, möchte und kann ich einnehmen?

Auf jeden Fall hat Heimat im 21. Jahrhundert nichts mehr mit Dorfidylle zu tun (und man darf infrage stellen, ob es eine solche Dorfidylle überhaupt jemals gegeben hat). Menschen, die in Großstädten aufwachsen – also in richtigen Großstädten –, die empfinden heute selbstverständlich auch Hochhaussiedlungen, Bahnhofsviertel und Autobahnzubringer als Teil ihrer Heimat.

Ich darf in diesem Zusammenhang den Berliner Musiker Sido zitieren. Der ist heute im Mainstream angekommen, aber 2004 galt er noch als Rüpel-Rapper. Damals hatte er einen respektablen Hit in Deutschland mit seiner Single „Mein Block“, eine Ode an seine Heimat, einen Plattenbau in Berlin. Der Refrain lautet:

„Meine Stadt, mein Bezirk, mein Viertel, meine Gegend / meine Straße, mein Zuhause, mein Block, / meine Gedanken, mein Herz, mein Leben, meine Welt / reicht vom 1. bis zum 16. Stock.“

Und es geht noch weiter in einer Strophe, die – für den frühen Sido ungewöhnlich – immerhin fast jugendfrei ist. Sie entschuldigen trotzdem die Wortwahl, sie dient hier lediglich dem hehren Ziel der Weiterbildung:

„Du in deinem Einfamilienhaus lachst mich aus
weil du denkst, nur Du hast alles was Du brauchst.
In meinem Block kriege ich alles. Ich muss hier nicht mal weg.
Hier hab ich Drogen, Freunde und Sex.

Mein schöner weißer Plattenbau wird langsam grau.
Draufgeschissen! Ich werd auch alt und grau im MV.“

Die Buchstaben „MV“ stehen für das Märkische Viertel, Sidos Heimat, so ein bisschen das Blankenhagen von Berlin, während die Lackaffen und Schnösel aus den Einfamilienhäusern seiner Meinung nach alle in Zehlendorf bzw. Isselhorst wohnen. Der Song des damals 24-Jährigen ist eine sehrt moderne Form der Heimatmelodie. Er besingt sein Umfeld, seine Heimat, in der er sich wohlfühlt. Das ist durchaus bemerkenswert: Für uns gäbe es keinen Ort, an dem wir uns unwohler fühlen würden als dort – außer vielleicht die Kalahari, die Klärschlammgrube einer Bauxitmine oder Verl-Sürenheide. Warum fühlt sich Sido in dieser Umgebung trotzdem wohl? Ganz klar: Weil es sein Viertel, weil es seine Heimat ist.

Sidos Song hat damals provoziert, es gab wenige Wochen später eine musikalische Antwort. Doch nicht etwa die im Song provozierten Schnösel griffen zum Mikrofon, sondern ein 16-Jähriger namens „MC Jeremy“ aus der 3.000-Seelen-Gemeinde Lütjensee in Schleswig-Holstein. Der Teenager sang als Parodie auf den Sido-Hit:

„Meine Kühe, meine Schafe, meine Hühner, meine Schweine / meine Scheune, mein Traktor, mein Dorf, / meine Felder, meine Äcker, meine Wiesen, meine Weiden, / dafür finde ich spontan nur ein Wort: geil!“

Und der Song endete mit den Worten: „Wer hat jetzt die geilere Heimat, Sido oder ich?“ Ein Rap-Battle unter Teenagern zum Thema Heimat, wer hätte das gedacht! Das ist ja nun alles andere als verstaubt.

Egal, ob jemand im Schatten eines Plattenbaus oder einer Scheune aufwächst, schlussendlich sind es immer die Mitmenschen, die die Heimat ausmachen – von der Familie über mehr oder weniger Bekannte bis zur Verkäuferin in der Bäckerei um die Ecke

Heimat ist dort, wo Menschen uns mögen.

Jeder Mensch möchte sozial eingebunden und Teil einer Gemeinschaft sein. Deshalb kann jemand auch einen Schützenverein, einen Fußballklub, eine Kegelgruppe, einen Chor, eine Band oder seinen Stammtisch in der Gastwirtschaft Alt-Blankenhagen („Schnitzelparadies“) als „seine Heimat“ bezeichnen. Umgekehrt heißt das: Der sozial Entwurzelte ist heimatlos. Wer seine vertraute Umgebung verschwinden sieht, wessen Freunde und Kollegen fortziehen, wer keine Anerkennung im privaten und beruflichen Umfeld erfährt, wer seinen Platz in der Gesellschaft nicht findet, der kann heimatlos werden, ohne seine Heimat verlassen zu haben.

Fazit: Einen Teil unserer Heimat können wir uns nicht aussuchen. Es ist der Ort, an dem wir geboren oder aufgewachsen sind. Die Natur hat es so eingerichtet, dass wir diese Heimat – wenn uns nicht wirklich Schlimmstes widerfahren ist – ziemlich knorke finden. Den anderen Teil unseres Heimatgefühls betrifft das Hier und Jetzt, und das Tolle daran ist, dass wir dies selbst gestalten können. Auch und gerade in Gütersloh gibt es viele Möglichkeiten, sich einzubringen, etwas zu bewegen, diese Stadt damit zu seiner Heimat zu machen, so sie es nicht schon ist. Die schönste Definition von Heimat ist für mich deshalb diese:

Heimat ist, wo wir unseren Lebensfaden festgemacht haben.

Denn in dieser Definition schwingt etwas Aktives mit: Wir sind nicht nur durch Geburt oder Aufwachsen irgendwo verwurzelt, wir verwurzeln uns auch selber. In diesem Sinne bekommt der Jugendförderverein Spexard den Heimat-Preis heute genau dafür: Er hilft mit seinen Angeboten und Spenden Kindern, Jugendlichen und auch Erwachsenen, sich zu verwurzeln und Spexard nicht nur auf irgendeinem Formular oder Ausweis, sondern auch in ihrem Bewusstsein zu ihrer Heimat zu machen. Dafür gibt es jetzt zurecht einen Preis, eine Urkunde und sehr viel Applaus.

Mehr als nur ein Ort - Heimatpreis 2021 verliehen

Glückliche Preisträger: Heimatpreisverleihung mit Bürgermeister und Kultur-Beigeordnetem an die Bürgerbühne Gütersloh (l.) und den Heimatverein Spexard.

„Heimat“ – facettenreich, Sehnsuchtsort, irgendwas ganz tief im Herzen. Die Bandbreite ist weit und nicht nur für Poetry Slammer Nico ein Fundus für kluge Gedanken. Das Land NRW hat einen Preis ausgelobt, der in den Kommunen ermittelt und von ihnen vergeben wird. In Gütersloh ging der mit 3000 Euro dotierte erste Preis 2021 an die Bürgerbühne Gütersloh e.V. und ein zweiter, mit 2000 Euro dotierter, kam dem Heimatverein Spexard zu. Bürgermeister Norbert Morkes und Kultur-Beigeordneter Andreas Kimpel verliehen sie jetzt an glückliche Akteure und Akteurinnen im Kleinen Saal der Stadthalle.

Das trifft auch auf die Preisträger zu, die von einer lokalen Jury unter neun Bewerbungen ausgesucht wurden. Mit der noch jungen „Bürgerbühne“ und dem Traditionsverein aus Spexard sei die ganze Vielfalt des Heimatbegriffs erfasst, sagte Bürgermeister Norbert Morkes. Er schlug auch die Brücke zur aktuellen Situation, zu den Menschen, die auf der Flucht zu uns kommen und „denen wir nicht die Heimat ersetzen, aber ein Dach über den Kopf geben können.“

Laudator Andreas Kimpel hob ebenfalls die Weitläufigkeit des Heimatbegriffes hervor. Nicht gestrig, sondern auf der Augenhöhe mit der Zeit ordnete er den Identifikationsgrad ein. Für die Bürgerbühne Gütersloh, vor fünf Jahren gegründet, gilt das in doppelter Hinsicht: Zum bringt sie Menschen unterschiedlicher Generationen und Herkunft im gemeinsamen Theaterspiel zusammen, zum anderen erarbeitet sie Stücke mit starkem lokalen Bezug. Ihre „eigene Heimat“ hat die Bürgerbühne zudem im Theater.

Auch der Heimatverein Spexard bringt Menschen zusammen und sorgt mit rund 400 Mitgliedern, zahlreichen Initiativen und Veranstaltungen für das Miteinander im Ortsteil. Räumlicher Mittelpunkt ist hier das historische Spexarder Bauernhaus, das im Besitz der Stadt ist und dessen Trägerschaft der Heimatverein übernommen hat.

www.buergerbuehne-guetersloh.de
www.spexard.de

Heimat ist laut Duden: Ein Land, Landesteil oder Ort, in dem man geboren und aufgewachsen ist oder sich durch ständigen Aufenthalt zu Hause fühlt (oft als gefühlsbetonter Ausdruck enger Verbundenheit gegenüber einer bestimmten Gegend)

Ich sehe mich selbst eher in zweiterem. Mein Großvater war auf den ersten Blick anders. Er ist in einem kleinen Dorf in Griechenland geboren und auch ein paar Jahre vor seinem Tod dahin zurück gezogen. Die Berge und das Meer waren immer seine Heimat geblieben. Er hat sich während er hier war immer daran erinnert. Er hat an seine Geschwister gedacht, seine Familie und all die Erinnerungen an seine Jugend, an den Ort an dem er aufgewachsen ist. Und genau diese Erinnerungen, diese Gefühle verbunden mit Erfahrungen die mit bestimmten Orten verknüpft sind, verstehe auch ich als Heimat. Er hatte hier privat zu viele negativen Erfahrungen gesammelt, um auch hier komplett daheim zu sein. Denn das ist doch Heimat: ein Ort zum heimisch fühlen. Zum geborgen sein. Ein Fleck Erde an dem mensch sich wohl fühlt. Aber auch mehrere Flecken können genau das sein. Heimat ist nicht zwangsweise nur der Ort des Aufwachsens, der Geburt. Im Laufe des Lebens werden auch räumlich weiter verteilt Erfahrungen gemacht werden die unsere Heimat ausdehnen können.
Es können natürlich nicht nur Orte, sondern auch Personen sein, mit denen man daheim ist. Familie, Freunde, Beziehungen. All das ist doch auch Heimat. Nur ohne den Zwang einer Geographie. Im Optimalfall fällt jedoch alles zusammen. Ein Ort, die Menschen, das Gefühl. Gütersloh ist meine Heimat. Ich bin hier geboren und aufgewachsen. Habe prägende Erinnerungen und fühle mich wohl. Geborgenheit heißt nicht, dass nichts negatives passiert sein darf, das gehört zum Leben dazu. Es geht immer auf und ab. Auf ging es damals in Kindergarten und Grundschule mit den ersten „besten“ Freunden. Ab als man sich aus den Augen verlor. Auf ging es im Gymnasium und ab auch. Ob Minigolf im Mohnspark, auch wenn es sich von Punkten her nie zum Sieg gelohnt hat. Die Fahrradtouren am ersten Mai, mit Stopps zwischen allen Etappen um gemeinsam mit allen anderen an der Dalke Luft zu schnappen. Die bunten Lichter auf der Kirmes als Kind, das ganze ungesunde auch bestimmt. Oder das Fußballspielen auf dem Spielplatz, mit dem üblichen Streit wer ins Tor muss, also nicht wirklich mitspielen darf. Gütersloh war für mich als Kind gut um aufzuwachsen. Nicht zu groß, nicht zu klein. Es gab viel zu tun, viele Bücher zu lesen in der Stadtbibliothek, in der meine Oma damals für eine Weile gearbeitet hat.

Mittlerweile wohne ich nicht mehr hier. Als junger Erwachsener war Gütersloh irgendwann zu klein und damals noch ohne Hochschulstandort. Dennoch bleibt Gütersloh meine Heimat. Hier wohnt mein Vater, den ich wöchentlich gerne besuche. Hier ist ein Wiedersehen mit Freunden, die sich geographisch zwar verteilt haben, aber immer wieder hier hin zurück kehren. Neue alte schlechte Witze und Klischees passieren, solange wir uns nicht aus den Augen verlieren. Hier ist Familie. Hier sind Erinnerungen an so vieles und es kommen mit der Zeit auch neue dazu. Neue Gründe hier daheim zu sein, die das nostalgische Gefühl der eigenen Jugend und Kindheit ergänzen und überlagern. Neue Orte die mit neuen Emotionen verknüpft werden. Heimat ist ein Hafen, dessen Leuchtturm auch in weite Fernen strahlt und einlädt regelmäßig wieder zu Ankern und landen. Für alle Weggezogenen, alten Bekannten. Reisen haben einen Anfang, wenn das Schiff zu hart schwankt dann ist genau dort wieder sichere Geborgenheit, auch wenn die aus der Ferne fast verloren scheint, ist sie doch noch da und erreichbar, sind gleich da und können im Hafen aufs Land laufen und verschnaufen. Gütersloh ist also ein Hafen, auch ohne richtigen Fluss. Hier ist zumindest ein Bach, der recht flach ist. Das ist ok. War ja schließlich auch nur eine Metapher. Auf den Bezug was daheim und hier ist.

Und hier ist auch Arbeit. Die Weberei ist Heimat des Poetry Slams, bei dem ich mit 17 Jahren zum ersten Mal auf einer Bühne stand. Und nach mittlerweile fast 11 Jahren bin ich dankbar, dass das damals der Beginn für meinen Beruf wurde. Dass ich jeden Monat wieder hier hin kommen kann um anderen Menschen eine Bühne zu geben, die auch sie zu ihrer Heimat machen können. Auf der sie sich wohlfühlen können und sich ausleben, kreativ das aus sich

heraus geben, was sie sagen wollen. Die Fragen zu stellen, die sie fragen wollen. Heimat ist zuhause. Ein Ort für Ruhepause. Ein Safespace zum man selbst sein.
Heimat passiert nicht einfach so. Kein Fingerschnippen und zack ist ein Ort deine Heimat. Wie alles im Leben ist das ein Prozess. Ein langsamer zudem, denn meistens braucht es eine Zeit um sich wohl zu fühlen an zunächst ungewohnten, fremden Plätzen.

Heimat ist ausgewählt. Nicht der Ort der Geburt, sondern die Wahlheimat, die mit Emotionen zugedeckt heimisch ist. Ungebunden kann jeder kurz geplante Stopp Jahrzehnte dauern, kann hinter jeder Biegung im Lebenslauf eine neue Heimat lauern. Ein Ort, eine Person, eine Bindung, eine Summe an Erfahrungen.

Heimat ist ein Gefühl. Und wir alle hier fühlen uns hoffentlich daheim. Fühlen uns wohl hier. Und arbeiten daran, dass es nicht nur für uns so bleibt, sondern auch für andere so werden kann. Dass Gütersloh Heimat für alle sein kann, die hier leben, die hier Familie haben, die sich hier wohlfühlen möchten. Doch es geht nicht nur darum eine Idee zu haben.
Es geht darum raus zu laufen, auf etwas drauf zu schauen, es dann neu aufzubauen, auf das Gefühl im Bauch vertrauen und aus dem Traum etwas reales zu schaffen. Trotz Schwierigkeiten zu sagen: egal es muss klappen. Sich aufzuraffen und die geplante Sache zu machen.

Heimat ist etwas, wohin mach auch ungern gerne geht. Denn der Ort an dem man lebt, wird so sein wie man sät. Oder andere. Je nachdem. Manches lässt sich alleine schließlich nicht beeinflussen. Dazu muss dann schon mit anderen zusammen am Strang gezogen werden. Damit verbesserbares besser wird, die Schwächen tilgt, miteinander sprechen birgt das Risiko voran zu kommen, angenommen wir wären damit irgendwann angekommen an dem Zustand, den jeder gut fand. Würde es trotzdem immer weiter gehen, auf kleinen Wegen, Seiten sehen die davor nicht entdeckbar waren. Neue Perspektiven kennenlernen, die hinterfragen, was wir zu unseren Kindern sagen wenn wir hier über Heimat sprechen.

Denn so gut wie jeder Ort auf der Welt ist für jemanden eine Heimat. Und alle diese „Heimaten“ sind anhand verschiedener Faktoren definiert. Verschiedene Merkmale der Region, unterschiedliche Arten an Erfahrungen. Unterschiedliche Gefühle. Nicht jede Heimat assoziiert ein heimisches Gefühl im Sinne von behütet daheim zu sein. Nicht jede Heimat ist ein Hafen zum sicher ankern. Nicht jede Heimat ist gewählt, manchmal ist es ein Zwang, ein eigener Gang nach Canossa. Eine Verpflichtung es für andere besser zu machen, als es für einen selber war. Heimat ist nicht immer ein Zuhause, und auch das erst recht nicht immer ein Safespace. Heimat ist manchmal nur in einem selbst. Denn Heimat ist etwas zum festhalten. Und wenn alle Stricke reißen, weil irgendwer oder irgendwas zu doll am Strang zieht, kann das das einzige sein was bleibt. Die Gedanken, sind ihre eigene Heimat. Ihr eigener Halt. Heimat ist im Kopf. Sowohl im positiven als auch im negativen.

Laut Duden ist Heimat ein Land, Landesteil oder Ort, in dem man geboren und aufgewachsen ist oder sich durch ständigen Aufenthalt zu Hause fühlt (oft als gefühlsbetonter Ausdruck enger Verbundenheit gegenüber einer bestimmten Gegend).

Es ist doch so viel mehr. Es ist ein Gefühl, eine Summe aus Erfahrungen und Bindungen. Und das ist kein Ort jemals von alleine. Wir machen uns unsere Heimat. Und wir machen auch anderen möglich unsere Heimat zu ihrer eigenen zu machen. Gemeinsam zu lachen und nicht einsam verloren zu sein. Egal wo geboren ob klein oder alt, jung oder groß zusammen schaffen wir das. Bloß dürfen wir dabei nicht vergessen, dass nicht nur Orte bestimmen wo wir gern auch ungern bleiben, sondern Emotionen unser daheim anzeigen.
Gütersloh ist meine Heimat und eure wohl auch, also ziehen wir an einem Strang und halten zusammen was das für uns jeweils bedeutet. Und ehren nun heute Engagement dahingehend mit einem Preis, damit hier jede und jeder weiß, dass es nicht reicht nur Ideen zu haben.

Die müssen wir auch umsetzen, um zu schaffen, was zu erreichen ist. Wir definieren selbst, wo und was unsere Heimat ist. Lasst uns hier bleibend fortfahren, und das beste aus unserem Ort machen.

Die Bürgerbühne Gütersloh gewinnt also (zusammen mit dem Heimatverein Spexard) den diesjährigen Heimatpreis – oh ha! Ja klar, wir hatten uns zwar beworben, waren aber dann doch erst mal hinreichend überrascht, freudig überrascht natürlich, aber überrascht eben doch! Vor allem über den ersten Platz, der sicher ja nur für ein herausragendes Engagement für die Heimat vergeben wird. Was mag das jetzt mit uns, der Bürgerbühne zu tun haben?

Mmh, „Heimat“. „Heimat“ kommt ja zunächst von „Heim“, wird dann auch definiert als ein Fundament, auch als Hütte einer Geborgenheit, als gefundene Identität, der man sich versichert weiß, auf und in der man stehen, auf und in der man Mensch sein kann, darüber hinaus als Raum eines „Das ist hier so“. Das wirkt wie die Wurzeln einer Pflanze, gebietet dadurch zwar Begrenzungen, eröffnet aber auch (gerade dadurch!) die Möglichkeit, seine Kraft darin zu entfalten.

Jetzt aber zurück und noch mal: Was hat das nun mit der Bürgerbühne in Gütersloh zu tun? Also die lokale Heimat unsres Tuns ist auf jeden Fall der Neubau des Theaters, ein, so wie es heißt, klarer und charakteristischer Kubus in konsequenter Weißgestaltung – der aber, und das gilt besonders für das Ambiente der Studiobühne, in der wir uns bewegen, eine außergewöhnliche Nähe des Zuschauenden zum Bühnengeschehen gestattet.

Aha: Nähe zum Bühnengeschehen, allein schon lokale Nähe des Bürgers zur Bühne! Das leitet den Blick auf die Bürgerbühne in Dresden, das „Dresdner Modell“, an das wir uns ja als Bürgerbühne Gütersloh in unserer Entstehung 2017 anlehnen. Da wird erwähnt, dass für die Bürger der Stadt ein theatrischer Identifikationspunkt zu schaffen ist, in dem sie, dann mit Hilfe professioneller Produktionsbedingungen (Regisseure, Probenräume, Bühnenbilder etc.) Theater spielen dürfen und können. Dies eröffnet in einer demokratischen Bürgergesellschaft, die ja am gesellschaftlichen Leben teilnimmt die Möglichkeit einer hin- und hergehenden Verständigung, um somit (das war der neue Gedanke in Dresden) auch als Nicht-Profi teilnehmende Theaterformen bekommen zu können.

Und wenn jetzt auch hier in Gütersloh Bürgerinnen und Bürger Theater spielen, dann sind auch hier keine Profis die Darstellenden, sondern Laien. Die von uns akquirierten immer professionellen Regisseurinnen und Regisseure wissen das. Wissen, dass und wie man diese ganz normalen Menschen, wie man uns zum Theaterspielen führen kann und zwar durchaus in einer Form und auch Professionalität, die wir selber niemals in uns vermutet hätten. Die zwei Säulen der Bürgerbühne Gütersloh liefern diese Möglichkeiten, im jeweiligen „Projekt“, in dem sich immer wieder neue Darstellerinnen und Darsteller, die hier in ihrer Heimatstadt noch nie auf der Bühne standen ausprobieren dürfen, um dann in der „Werkstatt“ weiterzumachen, wenn sie das möchten.

Und da haben wir nun, wenn man genau hinschaut, unseren Begriff der „Heimat“ direkt vor uns, die aber hier nicht einen „Preis“ für mich kostet, sondern die mir einen persönlichen „Preis“ gewährt und zurückgibt, den Preis eines persönlichen Gewinns; denn ich habe hier etwas zustande gebracht, was ich niemals für möglich gehalten hätte und zwar in und für Gütersloh, für meine Heimat. Meine Familie, meine Freunde, Bekannten und alle anderen können das bezeugen, die sitzen im Publikum und bilden zusammen das „Wir“ unserer Heimat. Das sind ja wir, die da zuschauen und die da spielen! Gütersloh hat das, auch als Gewinn für’s Theater, Gütersloher Theaterkultur von innen!

Und mit diesem „Das ist hier so bei uns“ beschließe ich meinen kleinen Vortrag und bedanke mich ganz herzlich im Namen der Bürgerbühne Gütersloh für die Vergabe des Heimatpreises an uns. Unser weiteres Engagement sei Gütersloh gewiss!

Kontakt

Stadt Gütersloh
Fachbereich Kultur
Lilian Wohnhas
Friedrichstraße 10
33330 Gütersloh

05241 823659
lilian.wohnhas@guetersloh.de

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